SONNE

Unser nächster Stern stellt auch für den Amateur ein lohnendes Beobachtungsobjekt dar, zumal es im Sonnenschein durchaus angenehmer sein kann, als nachts in der Kälte. Ein klarer Himmel mit Sonne ohne Wolken ist vor allem am Vormittag eine gute Ausgangssituation. Auch hier kann das Teleskop nicht groß genug sein, um scharfe Bilder zu sehen, siehe Rubrik ASTRONOMIE. Nun schaut niemand aus gutem Grund mit bloßen Augen direkt in die Sonne und bei Verwendung eines Teleskops gilt dies angesichts des Lichtsammelvermögens umso mehr. Man erinnere sich daran, wie das mit einer Lupe gebündelte Licht auf geeigneten Oberflächen Feuer entfachen kann. Ein normales Teleskop macht dasselbe im Lichtaustritt, daher helfen dort auch keine Filter mehr. Sehr wichtig ist, vor dem Ausrichten auf die Sonne die Lichteintrittsöffnung des Teleskops mit speziell hierfür hergestellter Filterfolie (aus dem Fachhandel) sicher abzudecken.

Die Bilder zeigen mein entsprechend ausgerüstetes 8''/1200mm Spiegelteleskop im Einsatz, schön im Garten.


Sonnentele im Garten

Sonnenteleskop


Am 28.12.2013 gegen 10 Uhr war das Folgende zu sehen.


Sonne einfach so: Sonne mit Farb- und Kontrastanpassung:
Sonne pur Sonne bearbeitet
Der ausgefranste Rand der Sonne ist vor allem Luftbewegungen der Erdatmosphäre geschuldet, man sieht es flimmern. Die Flecken sind Sonnenflecken (und kein Fliegendreck auf der Optik). Grafisch nachbearbeitet mit Gammakorrektur, Kontrast und weniger Blauanteil: neben der Granulierung der Sonnenoberfläche sind nun auch die größeren und gruppierte kleinere Sonnenflecken deutlich zu sehen.
Klicke auf die Bilder zur Vergrößerung und wiederholt für einen Überblendeffekt.
Das Bild habe ich mit einer einfachen Kompaktkamera im Autofocus geknipst, welche freihand an das Okular gehalten wurde. Dies ist dermaßen unprofessionell und laienhaft, dass ernstzunehmende Amateure nur lachen können. Falls jedoch jemand anders, der wie ich keine Astro- Fotoausrüstung für sein Dobson hat, dies auch erwägt, folgender Tip: Je kleiner die Objektivöffnung der Kamera im Verhältnis zur wirksamen Austrittspupille des Okluars ist, um so besser. Bei mir ging dies mit einem 2''-Okular mit 42mm Brennweite recht gut, wenn die Objektivöffnung der Kompaktkamera hinreichend klein ist. Eine bessere Kamera mit größererer Objektivöffnung geht auf diese Weise gerade nicht. Man kann es durchaus auch mit der Kamera eines Smartphones oder Tablets versuchen.
Mit bloßem Auge kann man die nachträgliche digitale Bildbearbeitung natürlich nicht machen. Durch Nutzung zusätzlicher Farbfilter am Okular kann ich mit "Einfärben" der Sonne aber auch etwas spielen, insbesondere um bei geringer Vergrößerung den wahrnehmbaren Kontrast zu erhöhen. Den Sonnenflecken kann ich weiterhin mit kurzbrennweitigen Okularen auf maximal sinnvolle Vergrößerung bis auf 1200/5 zuleibe rücken, denn Licht ist durch große Teleskopöffnung genug da. So sind die Sonnenflecken als ausgedehnte Regionen mit interessanter Randstruktur zu beobachten. Foto's gehen provisorisch da aber nicht mehr.

Die Sonne stellt gelegentlich den Hintergrund für weitere Himmelsereignisse dar. Wenn Mond, Merkur oder Venus zwischen Sonne und Erde stehen, dann sind diese am Tag als Schatten vor der Sonne zu sehen. Während eine Sonnenfinsternis durch den Mond auf der Erde leicht zu beobachten ist und ein großes Spektakel darstellt, sind Merkur und Venus vor der Sonne nur mit dem Teleskop zu beobachten. Sie sind dann nicht größer, als Sonnenflecken auf der Sonne. Die Sonne ist einfach riesig.

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